Bald fünfzehn Jahre alt und mit zwanzig Standorten in ganz Deutschland vertreten – das Programm BasKIDball zeigt, wie ein ideales Zusammenspiel von Sport und Sozialarbeit funktionieren kann. Es zeigt auch, wie groß der Bedarf an innovativen Projekten dieser Art ist: Was 2007 mit der Idee einer »offenen Sporthalle für alle« in Bamberg begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einer echten Erfolgsgeschichte entwickelt. Das ist Anlass genug, um wissenschaftlich zu analysieren, was an den Standorten passiert, und die Beobachtungen zu einer einheitlichen Konzeptschrift zusammenzufassen. Das Ergebnis ist jetzt in Buchform erschienen: BasKIDball – sportbezogene Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Wenn die BasKIDs und ihre BetreuerInnen in die Halle kommen, egal ob in Frankfurt, in Hannover oder an einem anderen der zwanzig Standorte, dann wissen alle genau, worum es geht: Ball schnappen, Basketball spielen, Spaß haben. Die Kernidee von BasKIDball ist seit dem Gründungsjahr des Projektes 2007 unverändert einfach: Es will eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche bieten, dabei sozial benachteiligte Gruppen integrieren, Grenzen überwinden und faires Spielverhalten und einen respektvollen Umgang miteinander fördern. All das, indem eine Sporthalle zur Verfügung gestellt wird, die jedem offensteht. In der gemeinsam, weitestgehend selbst organisiert und kostenlos Basketball gespielt werden kann. Genau das ist das Erfolgsrezept von BasKIDball.
Gleichzeitig hat sich das Konzept im Laufe der Zeit auf bemerkenswerte Weise weiterentwickelt. Das Projekt hat sich professionalisiert, viele Erfahrungen und Ideen sind dazugekommen – zum Beispiel die BasKIDball-Assistantausbildung, durch die ehemalige BasKIDs selbst zu BetreuerInnen werden können. Irgendwann stellte sich die Frage, wie sich die Praxis an den Standorten beschreiben und in vereinheitlichter Form festhalten lassen könnte, um als Orientierung für weitere Standorte zu funktionieren. Wie genau sieht das Konzept von BasKIDball eigentlich heute aus? Um das zu beantworten, trafen sich 2019 all die, die BasKIDball ausmachen, zu gemeinsamen Workshops: BasKIDs, StandortleiterInnen, die BasKIDball-Koordinierungsstelle, die Förderer ING und die Dirk Nowitzki-Stiftung. Wissenschaftlich begleitet und in Buchform gefasst wurden die Ergebnisse dieser Workshops von Prof. Dr. Rolf Schwarz vom Institut für Bewegungserziehung und Sport an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.
Das Buch geht auf die Theorie genauso ein wie auf die ganz konkrete Praxis des Programms. Zunächst formuliert es die Werte und Ziele, die von Anfang an hinter dem Programm stehen. Darauf folgt eine Beschreibung der Struktur und des Aufbaus des deutschlandweiten Programms, seiner Standorte, der verschiedenen Angebote und Veranstaltungen. Schließlich stellt ein Praxisleitfaden am Beispiel einer Standortgründung die konkrete Umsetzung des Konzepts vor.
Rolf Schwarz ist sich bewusst, dass es bei der Beschreibung der Praxis nur um eine Annäherung gehen kann: »›Die‹ Praxis ist nicht vollständig fassbar; sie ist maximal verstehbar mit den besten Mitteln und Methoden, die einem zum Zeitpunkt der Untersuchung zur Verfügung stehen.« Doch die Beschreibung der konkreten Arbeit an den verschiedenen Standorten liefert eine Grundlage dafür, wie das Konzept von BasKIDball weitergetragen und umgesetzt werden kann.
Ein erklärtes Ziel des Programms BasKIDball – und des 41Campus – besteht darin, den Teilnehmer:innen Werte zu vermitteln. Rolf Schwarz, der Autor des Buches, hat FORTYONE erklärt, was mit »Werten im Sport« gemeint ist, welche Bedeutung sie haben und wie sie sich herausbilden lassen.
BasKIDball – sportbezogene Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen ist in der Verlagsgruppe BELTZ erschienen und im Buchhandel erhältlich.
Rolf Schwarz /
iSo – Innovative Sozialarbeit gGmbH / Dirk Nowitzki-Stiftung (Hrsg.)
BasKIDball – sportbezogene Sozialarbeit mit Kindern und Jugendlichen
2021, 107 Seiten broschiert, € 14,95
ISBN 978-3-7799-6393-6